Aktuelles vom RHG
Besuch der Zeitzeugin Eva Weyl
- 21. Februar 2024
- Gepostet von: RHG-Redaktion
- Kategorie: Veranstaltungen
Eva Weyl wurde 1935 in Arnheim in den Niederlanden geboren. Ihre Eltern, die beide aus jüdischen Familien kamen, sind zuvor von Deutschland aus in die Niederlande geflüchtet. Ihre Kindheit verbrachte sie in den Niederlanden, bis sie und ihre Familie 1942 ins Lager Westerbork geschickt wurden. Eva Weyl ist eine Zeitzeugin. Zeitzeug_Innen sind wichtig, denn sie bewahren Erinnerungen an vergangene Zeiten, die nicht in Vergessenheit geraten sollten.
Eva Weyl besuchte das Ricarda-Huch-Gymnasium am 05. Februar 2024, um uns von ihrer Geschichte zu erzählen. Sie fing an zu erzählen und sofort wurde es leise. Denn uns Schüler_Innen war bewusst, dass dies keine herkömmliche Geschichte ist.
Etwas über eine Stunde lang erzählte Eva Weyl. Von der Flucht ihrer Eltern in die Niederlande und von ihrer Kindheit. Davon wie ihre Familie ins Durchgangslager Westerbork geschickt wurde und wie sie mit viel Glück knapp einer Deportation in ein Vernichtungslager entkommen sind. In ihrem Vortrag erzählte sie nicht nur von ihrer eigenen Geschichte, sondern ging auch auf geschichtliche Ereignisse und auf das Leben im Lager ein. Dieses hat sie, nach eigener Aussage, nur überlebt, weil ihre Mutter es zu verstehen wusste, sie geschickt anzulügen und sie stetig zu beruhigen, als immer wieder Juden aus dem Durchgangslager in die Vernichtungslager abgeführt worden sind.
Wie viele andere Überlebende des Holocausts ist auch sie der Meinung, dass niemand heute noch die Schuld für die deutsche Vergangenheit trägt, jedoch haben wir alle die Verantwortung uns mit der Geschichte dieses Landes auseinanderzusetzen und dafür zu sorgen, dass diese nicht in Vergessenheit gerät. “Ich bin eine Zeitzeugin und ihr seid meine Zweitzeugen”, sagte sie mit einem ernsten Blick in die Runde.
Sie beendete ihren Vortrag und tosender Applaus ertönte. Wir alle waren sichtlich überwältigt von ihrer Lebensgeschichte. Nachdem wir ihr noch einige Fragen stellen durften, bedankte sie sich bei uns für unsere Aufmerksamkeit.
Auch wir sind ihr dankbar, für ihren Besuch, der vielen von uns sicherlich einiges mit auf dem Weg gegeben hat.
Niusha Ebtehaj, Klasse 10b